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Wie man einen Studiomonitor auswählt

09.02.2023
4 Min. Lesezeit
Juraj Haruštiak
Studiomonitore zählen zur Standardausstattung jedes professionellen Ton- oder Heimstudios. Qualitäts-Studiomonitore müssen den aufgenommenen Ton originalgetreu und ohne Verschönerung wiedergeben und sind ein unentbehrlicher Helfer beim Mixen von Musikaufnahmen.
Wie man einen Studiomonitor auswählt

Herkömmliche HiFi-Lautsprecherboxen sind so konstruiert, dass sie den erzeugten Sound attraktiver machen, indem sie bestimmte Bandbreiten unterdrücken und auffangen, und eignen sich daher weder für die Tonüberwachung während der Aufnahme noch für die Postproduktion. Im Gegenteil, Studiomonitore sind so konstruiert, dass sie einen detaillierten, realistischen Klang erzeugen, der über das gesamte Frequenzspektrum ausgewogen ist. Warnung! Studiomonitore werden einzeln oder als Paar verkauft.

Passive Monitore vs. aktive Monitore

Durch die Lösung dieses Dilemmas wird der Auswahlprozess weiter vereinfacht. Passive Lautsprecher sind leicht an den Kabelklemmen auf der Rückseite zu erkennen, an denen die Kabel vom Leistungsverstärker angeschlossen werden. Im Gegensatz zu Aktivlautsprechern ist bei ihnen kein Verstärker in das Gehäuse eingebaut. Spezielle Kategorien von Modellen werden als Bi-Amping oder Tri-Amping bezeichnet. Jeder Lautsprechertreiber wird von einem separaten Verstärker angetrieben. Der Vorteil eines passiven Monitors ist die höhere Modularität der Verbindung.

Obwohl insgesamt leichter mit anderen Geräten zu kombinieren, ist der Standard der meisten Studien heute aktiver Monitor mit eingebautem Verstärker. Sie werden direkt an eine Soundkarte oder ein Mischpult angeschlossen. Die Verstärkung der einzelnen Lautsprecher wird entweder von einem gemeinsamen oder von mehreren separaten Verstärkern unterschiedlicher Qualität bereitgestellt.

Konstruktion mit Bassreflex-Öffnung

Bei der Auswahl sollte man sich auf die Art der Konstruktion selbst konzentrieren. Bei Modellen mit geschlossenem Gehäuse spielt auch die Luft im Inneren, die sich unter dem Einfluss der Membran bewegt, eine wichtige Rolle. Diese Luft neigt jedoch dazu, mehr Widerstand zu leisten, vor allem bei der Weiterleitung der Bassfrequenzen, die dann zu flach klingen. Professionelle Studios bevorzugen daher Monitore mit einem Bassreflexloch, das sich in der Regel auf der Vorder- oder Rückseite der Box befindet.

Nahfeld- vs. Fernfeldmonitore und Monitorstandort

Die resultierende Klangwahrnehmung wird nicht nur durch die Monitorparameter, sondern auch durch die Raumparameter beeinflusst. Der Klang widerhallt von den Wänden und auch von jedem Möbelstück im Raum. Optimalerweise soll der Monitor so positioniert werden, dass der Hörer sich in dem direkten Hallradius befindet und der Widerhall von den Wänden möglichst eliminiert ist. Je kleiner ist der Raum, desto kleiner ist der Hallradius.

Der Sprecher sollte so positioniert werden, dass er sich in direkter Hörzone des Zuhörers befindet und nicht behindert wird. Es wird empfohlen, die Lautsprecher auf einem Ständer zu platzieren oder an einer Wand aufzuhängen. Ideale Bedingungen werden erreicht, wenn beide Lautsprecher gleichmäßig zum Ohr des Zuhörers hingedreht werden, so dass die Hinterkanten der Lautsprecher einen Winkel von etwa 60 Grad nach innen bilden. Wir positionieren die Monitore so, dass das Hören innerhalb des Radius des direkten Nachhalls stattfindet, d.h. etwa 1,2 m vom Ohr des Hörers entfernt, und so, dass die Monitore mit dem Kopf des Hörers ein gleichseitiges Dreieck bilden. Die Monitore, die wir auf diese Weise verwenden, werden als Nahfeldmonitore bezeichnet.

Die Auswahl der Lautsprechergröße muss sich auf die Größe des Raumes beziehen. Ein Lautsprecher, der in einem kleinen Raum zu groß ist, verursacht mehr Probleme als Nutzen. Der Ton ist zu laut und prallt unkontrolliert von den Wänden und Gegenständen im Raum ab, wodurch er erheblich verzerrt wird. Unsere Empfehlungen können grundlegende Orientierungshilfe bieten:

Lautsprechergröße (Zoll)Mindestraumgröße (m)Lautsprecherleistung (W)
3“ – 4“2,7 m x 2,1 m15 W – 30 W
4,5“ – 7“3,9 m x 3,0 m30 W – 60 W
8“ – 10“4,6 m x 3,0 m60 W – 100 W
10“ (+subwoofer)> 4,6 m x 3,0 m> 100 W

Bei der Suche nach der idealen Position des Monitors in Bezug auf den Zuhörer stoßen wir jedoch auf ein Problem mit den Bassfrequenzen. Diese breiten sich im Raum viel unkontrollierter aus. Abgesehen vom direkten Nachklang von Nahfeldmonitoren nimmt die Intensität der Bassfrequenzen mit zunehmendem Abstand ab und der reflektierte Ton wird zu verzerrt. Die ideale Lösung ist daher die Kombination von Nahfeldmonitoren mit Fernfeldmonitoren, die sich von Nahfeldmonitoren durch den größeren Lautsprecherdurchmesser und die höhere Leistung unterscheiden. Fernfeldmonitore können 0,6 m bis 1,2 m hinter den Nahfeldmonitoren platziert werden, so dass sie eine Achse mit den Nahfeldmonitoren und dem Kopf des Zuhörers bilden.

Die Tonausbreitung wird hauptsächlich durch die Umgebungsparameter beeinflusst. Deshalb sollten wir versuchen, die Raumbedingungen, in denen der Ton sich ausbreitet, so weit wie möglich zu verbessern. Leider ist die traditionelle rechteckige Anordnung nicht sehr hilfreich für die Tonausbreitung, und die Reflexionen zeigen sich in Form einer erheblichen Betonung oder Unterdrückung einiger Frequenzen. Wir empfehlen Ihnen daher, Ihre Raumakustik mit Akustikelementen zu verbessern, indem Sie Bassabsorptionsfalle installieren, die Wände mit absorbierenden Paneelen oder Diffusoren ausstatten und wenn wir Studiomonitore auf einen Tisch stellen, sollten wir ein passendes Isolierungspad benutzen.

Linearer Frequenzgang

Der ideale Sound sollte bei jeder Frequenz ausgeglichen und so klar wie möglich sein. Ist die Aufnahme zu bassig oder einige Noten können nicht genau identifiziert werden? Schuld dran ist wahrscheinlich der Monitor. Der flache Frequenzgang zeigt sich am besten bei mittleren Frequenzen. Gesang, Gitarre oder insbesondere die Snaredrum ertönt auf hochwertigen Monitoren lebendig auf konkret. Im Hochfrequenzband dominieren Beckensounds und Klänge von Hi-Hats. In diesem Band muss der Ton scharf klingen, jedoch nicht „verbrannt“. Jede Aufatmung und Vokalanklang sollte bei Qualitätsmonitoren gut hörbar sein.

Zusammenfassung

Qualitäts-Studiomonitore sollten realistisch und ohne Verschönerung klingen. Ihre Auswahl muss von den Raumparametern abhängig sein und sie müssen korrekt im Raum aufgestellt sein. Warnung! Nicht alle Modelle sind als Paar erhältlich, einige werden nur als Einzelstück angeboten. Das Dilemma kann durch die Wahl eines Vorteilssets vereinfacht werden, das außer Studiomonitor weitere kompatible Dinge fürs Soundstudio enthält, wie zum Beispiel Pads, Soundkarten, Kopfhörer, Kabel, Ständer oder Mikrofon.


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